Autoritäre Bewegungen
und Denkmuster sind in Europa auf dem Vormarsch. Die bulgarisch-deutsche
Koproduktion Rausch und Zorn fragt, woher die aktuelle
Attraktivität autoritärer Politik rührt. Warum kann autoritäre Herrschaft
in Momenten der Krise als Lösung gesellschaftlicher Probleme erscheinen?
Welches Begehren verbindet sich mit dem Faschismus? Die
Inszenierung lädt das Publikum ein, über die Mechanismen autoritärer Herrschaft,
über politische Ästhetik und über die eigene Rolle als Teil der Gesellschaft zu
reflektieren.
Das
Publikum sitzt angeordnet in einem Quadrat, beobachtet sich gegenseitig und
jede und jeder hört über Kopfhörer eine individuelle Spur, die gleichzeitig mit
allen anderen synchronisiert ist. In einer losen Chronologie werden Momente
faschistischer Herrschaft und die Inszenierung von Macht und Politik erzählt.
O-Töne von Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen erweitern
schließlich den Assoziationsraum des Geschehens.
Wie auf das
Gehörte reagiert wird, ist Teil eines kollektiven Prozesses. So entsteht
ein Klangraum, der gleichermaßen dokumentarisch, essayistisch und sinnlich
erfahrbar ist. Rausch und Zorn macht deutlich, dass die
Auseinandersetzung mit autoritären Tendenzen nicht allein eine intellektuelle,
sondern auch eine körperliche, soziale und politische Erfahrung
ist.
Das Theaterexperiment ist
eigeschränkt Barrierefrei und Teile des Stückes findet draußen statt.
Das Medien- und
Performancekollektiv LIGNA zeigt am Sonntag 25. Januar 2026 um 19:00 Uhr im
Hangar21 eine Wiederaufnahme des Stückes, gefördert durch das Förderprogramm
„Tiny Adaptions“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und des
Landesbüros Freie darstellende Künste NRW.