Öffentliche Stadtführung: Spuren des Kolonialismus in Herford
Kolonialismus im Sinne einer gewaltbasierten Ausweitung des eigenen Herrschaftsgebiets auf Kosten anderer Völker hat die Menschheit seit den Anfängen begleitet. Auch in der deutschen Geschichte haben koloniale Bestrebungen eine bedeutsame Rolle gespielt, wobei der Begriff des „Deutschen Kolonialismus“ vor allem für die Eroberung und Beherrschung überseeischer Gebiete durch das Deutsche Reich (1884-1919) gebraucht wird. Herfords Verstrickung in diesen „Deutschen Kolonialismus“ ist eng verbunden mit der Eingliederung der Stadt in das kurfürstliche Brandenburg-Preußen im Jahre 1652, welches als Königreich Preußen ab 1871 die Führungsmacht im Deutschen Reich darstellte. Herford war damit Teil des deutschen Kolonialreichs. Zudem haben sowohl Herforder Einzelpersonen als auch Institutionen wie Schokoladenfabrikanten, Kolonialwarenhändler, Kirchen und Missionare, eine Rolle im deutschen Kolonialismus gespielt.
Die Führung hat nun das Ziel, das Denken und Handeln dieser Herforder Kolonialakteure anhand des heutigen Stadtbildes ein wenig zu verdeutlichen. So werden wir einerseits städtebauliche Überreste der Kolonialzeit wie den Sockel des Denkmals des Großen Kurfürsten im Aa-Wiesen-Park und andererseits Handlungsorte wie den Standort des ehemaligen Kolonialwarenladens Kattenbraker in der Radewiger Str. 8 besichtigen und durch Hintergrundinformationen „lebendig“ werden lassen.
Treffpunkt: Parkplatz des Friedhofs an der Hermannstraße
Bitte bezahlen Sie, wenn möglich passend, beim Gästeführer direkt vor Ort. Kinder bis 14 Jahre laufen kostenfrei mit.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.