Das Rommenhöller-Ehrenmal in Herste

Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft bei Bad Driburg, ist das Rommenhöller-Ehrenmal ein stiller Ort des Gedenkens und der Geschichte. Es lädt dazu ein, innezuhalten, die Natur zu genießen und die Spuren der Vergangenheit zu entdecken. Die großzügige Anlage mit ihrer beeindruckenden Lindenallee, dem ausdrucksstarken Sprudelhaus und weitem Blick ins Grüne verbindet Geschichte und Landschaft auf besondere Weise. Hier begegnen sich das Erbe der Kohlensäureindustrie und die Ruhe der Natur – ein Ort zum Verweilen, Nachdenken und Erleben.

Das Ehrenmal wurde 1932 am südlichen Ortsrand von Herste errichtet, zu Ehren des Unternehmers Carl Gustav Rommenhöller (1853–1931). Es steht an historischer Stätte: Hier befand sich die erste Kohlensäurebohrung des Ortes – in einem geologisch bedeutsamen Gebiet mit zahlreichen Mineralquellen und reichen Kohlensäurevorkommen am Rande des Eggegebirges.

Bereits 1894 wurde der Westfalia-Sprudel erschlossen und versorgte weite Teile des Deutschen Kaiserreichs mit Kohlensäure. 1925 folgte der Carl-Gustav-Sprudel, an dessen Stelle heute das Ehrenmal steht. Die geförderte Kohlensäure wurde von der C. G. Rommenhöller AG industriell aufbereitet und per Bahn weitertransportiert. Rommenhöller galt mit seinen Werken im In- und Ausland als Pionier der Branche. Zur Einweihung des Denkmals reisten Gäste aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Luxemburg und England an.

Die rund einen halben Hektar große Anlage ist von landwirtschaftlichen Flächen umgeben und wird geprägt durch eine etwa 140 Meter lange zweireihige Lindenallee, die halbkreisförmig auf das Sprudelhaus zuläuft – dem architektonischen Zentrum des Ehrenmals.

Der aus grobem Sandstein errichtete Bau steht direkt über der Mofette des Carl-Gustav-Sprudels. Im expressionistischen Stil mit romanischen und altägyptischen Anklängen gestaltet, hebt sich besonders das gefaltete Zeltdach mit kupferner Abdeckung hervor. Über dem Eingang an der Ostseite befindet sich ein überhöhtes Portal mit zwei Bronzetafeln und dem steinernen Schriftzug: „Dem Begründer der Kohlensäure-Industrie“.

Ein Medaillon mit dem Porträt Rommenhöllers, gestaltet vom niederländischen Bildhauer Jacob Jan van Goor, ziert die untere Tafel. Später kamen drei weitere Tafeln hinzu: zwei auf der linken Seite zu Ehren von Paul Werner (1889–1939) und Martin Frank (1886–1944) sowie rechts ein Porträtmedaillon von Hans Rommenhöller (1884–1962), ergänzt durch die Inschrift „AD 1984“.

Der Innenraum des Sprudelhauses ist schlicht und funktional. Über drei Stufen gelangt man zum gesicherten Gestänge des ehemaligen Sprudels. Das Druckrohr führt bis über das Dach hinaus und bleibt so auch von außen sichtbar – ein technisches Zeugnis der einst bedeutenden Kohlensäureförderung in Herste.