Klostermühle Lahde
Die Lahder Klostermühle gehört zu den seltenen technischen Kulturdenkmälern Deutschlands: Sie ist eine von nur zwei erhaltenen kombinierten Wind- und Wassermühlen in ganz Deutschland. Ihr Ursprung reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück – vermutlich kurz nach der Gründung des Dominikanerinnenklosters Lahde im Jahr 1265 errichtet, sicherte die Mühle den täglichen Mehlbedarf für Kloster und Bevölkerung.
1292 regelt eine Urkunde das übermäßige Anstauen des Flusses Aue, um den Betrieb einer weiter flussaufwärts gelegenen Mühle nicht zu beeinträchtigen.
Nach mehreren Besitzerwechseln und einem zwischenzeitlichen Verfall wurde die Mühle im 17. Jahrhundert vom Kloster Loccum verpfändet, später aber wieder zurückgekauft. 1750 ging sie in private Hände über. Um 1876, nach einem Brand, entstand auf den Fundamenten der alten Mühle ein Neubau – diesmal als kombinierte Wind- und Wassermühle. Die Genehmigung wurde mit der Auflage erteilt, ein sogenanntes Blendwerk zu installieren, um Pferde nicht durch die Flügelbewegung zu erschrecken.
Gebaut als zweistöckiger Galerie-Holländer aus Felsbrandstein mit verputzter Wetterseite und einer hölzernen Galerie auf Sandsteinkonsolen, prägte der Mühlenrumpf ohne Flügel jahrzehntelang das Lahder Ortsbild. Erst 1982 erhielt die Mühle mithilfe des Mindener Mühlenvereins wieder ihre Flügel zurück und ist seither ein beliebtes Ausflugsziel. Der Mahlbetrieb wurde 1996 eingestellt, doch das historische Bauwerk bleibt ein lebendiges Zeugnis der Mühlentechnik – und ein echter Hingucker an der Mühlenroute.