Der Historiker und Journalist Götz Aly zählt zu den bekanntesten Autoren zur Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust - in seinem neuesten Buch stellt er die zentrale Frage: Wie konnte das geschehen? Wie konnte es gelingen, ein ganzes Volk, in die Menschheitsverbrechen des NS-Regimes hineinzuziehen?
"Die Menschheitsverbrechen der Hitler-Jahre begingen Deutsche, die in der Regel weder vorher noch nachher kriminell handelten. Menschen auch, die sich intellektuell und moralisch kaum von uns Heutigen unterscheiden. Sie stammten aus allen Schichten der Bevölkerung. Gut ausgebildete Musiker und Juristen wurden ebenso zu Massenmördern wie Polizisten, Büroangestellte, Bauern, Fach- oder Hilfsarbeiter.“ Wie kam es dazu? Warum beteiligten sich Hunderttausende an beispiellosen Massenmorden?
Die Antworten, die der renommierte Historiker in seinem Lebenswerk auf über 700 Seiten gibt, sind vielschichtig. Die NSDAP versprach den Deutschen Aufstieg und Wohlstand, zugleich hielt man die Menschen in Bewegung, keine Atempause, keine Zeit zum Nachdenken, so ging es Richtung Krieg. Als der Glaube an einen Sieg nachließ, wurde aus der Volksgemeinschaft eine Verbrechensgemeinschaft. Jeder konnte wissen, welche Schuld die Deutschen auf sich luden, die Angst vor dem, was nach einer Niederlage geschehen würde, wurde bewusst geschürt.
Götz Aly schildert in einer fesselnden Erzählung die Herrschaftsmethoden, mit denen die NS-Machthaber Millionen Deutsche in gefügige Vollstrecker oder in vom Krieg abgestumpfte Mitmacher verwandelten - und von denen nicht wenige beängstigend aktuell sind.
Um Voranmeldung wird gebeten, Restplätze gibt es an der Abendkasse. Schüler*innen, Auszubildende und Studierende sind frei.
In Kooperation mit dem Stadtarchiv Detmold und der Buchhandlung Kafka