Vom Bauernkrieg zur Zukunft der Erinnerung
Ein Schlaglicht auf einen besonders zwielichtigen Sammelpunkt rechtsextremistischer Gruppierungen in der heimischen Region wirft am Dienstag, 18. November, im Marienstift Philip Knäble aus Göttingen.
Unter dem Titel „Lehraufträge, Gartenpflege, Remigrationspläne“ untersucht der Kenner der Verbindungen zwischen der Umweltbewegung und der extremen Rechten in den 1970er- und 1980er-Jahren „das Vlothoer Collegium Humanum und die Region OWL (1963-1985)“, so der Untertitel seines Vortrags. Die von dem ehemaligen NS-Funktionär Werner Haverbeck (1909-1999) und seiner Frau Ursula Haverbeck-Wetzel (1928-1924) gegründete Bildungsstätte war ein zentraler Tagungsort für rechtsextremistische Gruppierungen und Holocaust-Leugner, bis das Collegium Humanum 2008 vom Bundesinnenminister verboten wurde. In den Anfängen waren die Kontakte Haverbecks ins rechtsextreme Milieu jedoch kaum bekannt. Die Einrichtung galt sogar als politisch eher links und wurde von Gewerkschaften und Hochschulen sowie der Friedens- und Umweltbewegung für Seminare genutzt. Haverbeck wirkte zudem als Dozent in Bielefeld und Minden an der Fachhochschule für Ingenieurwesen.