Resonanzraum der Nahbarkeit
Der Tanzabend 360° lädt zum Perspektivwechsel ein. Die vom Publikum umringte Bühne löst die distanzierte Beobachtung auf und schafft eine unmittelbare Nähe zum Tanz. Felix Landerer überträgt die Möglichkeiten und Grenzen dieses besonderen Bühnenraums auf sein Quintett Das Arrangement. Fünf Menschen teilen sich einen engen Radius – eine Gemeinschaft, die aus Kompromissen entsteht, statt aus freien Entscheidungen. In Echtzeit und unübersehbar verhandeln die Tänzer*innen ihre arrangierte Verbindung zwischen Zusammenhalt, Konflikt und Koexistenz.
Unter dem Arbeitstitel choreographic kinship and active materiality (choreografische Verbundenheit und aktive Materialität) erforscht die französische Choreografin Marion Zurbach die sensible Beziehung zwischen Menschen und Dingen. Gegenstände treten als aktives Gegenüber auf: Sie fordern heraus, lenken, verändern. Aus diesem Austausch entstehen unerwartete Gesten und eine eigene choreografische Sprache. Diese multisensorische Reise eröffnet eine poetische Lesart von Materie, die Geschichten von Gebrauch und Transformation sichtbar macht.