Versuchte Nähe. Frankreich und Deutschland in der Literatur seit 1945

Festvortrag von Prof. Dr. Michael Braun (Adenauerstiftung) anlässlich 75 Jahre Deutsch-Französische Gesellschaft Bielefeld

Frankreich ist mit Deutschland so eng verbunden wie mit keinem anderen Nachbarn. Das gilt nicht nur für politische Gipfeltreffen und zahlreiche bilaterale Austauschprogramme. Auch die beiden Sprachen sind sich so nahegekommen, dass VW und Miele in Frankreich ebenso bekannte Begriffe sind wie hierzulande Pommes frites und Camembert. Gleichwohl ist die Geschichte der deutsch-französischen Literaturbeziehungen der vergangenen 80 Jahre oft geprägt von hochfliegenden Erwartungen, kleinmütigen Empfindlichkeiten und wechselseitigen Missverständnissen, von "nationaler Optik und kleinbürgerlicher Konvention“ (Robert Minder). Der Vortrag fragt nach den Versuchen der Nachbarliteraturen, Nähe herzustellen: in Erzählungen von Schuld und Gewissen, in Romanen über Gedächtnis und Vergessen, in Gedichten über Landschaft und Leute. Im Mittelpunkt stehen dabei Dichter und Schriftstellerinnen, die der literarischen Verständigung der Nachbarn maßgebliche Impulse gegeben haben.

Mit diesem Jubiläumsvortrag von Prof. Michael Braun feiert die Deutsch-Französische Gesellschaft Bielefeld ihr
75-jähriges Bestehen. Seit 1950 setzt sie sich für eine gute Verständigung der beiden Völker in der Zivilgesellschaft ein. Wir möchten weiterhin neugierig machen auf Frankreich, seine Bevölkerung, seine Lebensart. Und durch Wissen zum gegenseitigen Verstehen beitragen. Lassen Sie sich inspirieren und genießen Sie mit uns diesen besonderen Moment!

Vive l'amitié franco-allemande. Es lebe die deutsch-französische Freundschaft.