Hildegard Kmef, heute morgen verstorben, muss in einer düsteren Zwischenwelt ausharren und sich unangenehmen Fragen stellen.
Ein Stück von Fred Breinersdorfer und Katja Röder.
Sie war eine der letzten großen Diven, als Schauspielerin am Broadway gefeiert, als Bestsellerautorin international anerkannt, als Sängerin umjubelt: Heute Morgen ist Hildegard Knef verstorben. Die Ikone selbst erfährt die Schreckensmeldung aus dem Radio. Eigentlich ging es ihr eben doch noch ganz gut? Nun harrt sie aus in einer düsteren Zwischenwelt, während der Geist, der stets verneint, die Künstlerin mit unangenehmen Fragen konfrontiert. Schon als sie im Film Die Sünderin eine Prostituierte spielte, wurde Deutschlands liebstes Trümmermädchen zur persona non grata. Was ist von ihrem Mythos geblieben? Was bleibt nach dem Tod? Die Lust auf eine Zigarette, natürlich. Und ein letzter Tanz mit dem Teufel... Im Spannungsfeld zwischen Bewunderung und Ablehnung wird Die Knef als widersprüchlicher und facettenreicher Charakter mit ihren Liedern lebendig. 2025 wäre Hilde 100 Jahre geworden und zu diesem Geburtstag soll’s für Hilde rote Rosen regnen.
…die Knef wird zu einer feministischen Vorreiterin, die schonungslos direkt und gnadenlos offen sein konnte, die sich selbstbewusst und streitbar, anarchisch und lebenshungrig immer im Mittelpunkt sah und radikal ihr eigenes Leben gelebt hat. „Ich will alles oder nichts!“ Der zweite Teil des Abends entfaltet eine mitreißende Dynamik, die sich unmittelbar auf den Zuschauer überträgt. Wenn es für die Diva am Schluss die bereits langersehnten „Roten Rosen“ regnet, wird man weniger rührselig und melancholisch, denn beflügelt und ermutig aus dem Theater treten…Mitreißend und teuflisch gut! - Westfalium
von Fred Breinersdorfer | Katja Röder | Musik von Hildegard Knef
mit Ivana Langmajer | Niclas Kunder | Stephanie Rave
Musikalische Leitung: Stephanie Rave
Regie: Luisa Guarro Light-Design: Paco Summonte
Produktion: Wolfgang-Borchert-Theater, Münster